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Vita

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A queer perspective on women in pop culture

Ausgabe Nr. 141

November/Dezember 2019

ARCHIV-BEREICH

 

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Zukunftsmusik

 

 

 

 

 

Interview mit

Steffi List

 

 

Interview: Christine Stonat (10/2019)

Foto: Foto Keetz

 

 

 

 

 

 

 

 

weird: Unser letztes Interview ist eine Weile her. Wie war dein Jahr 2019 bisher?

 

Steffi List: Es steckte wieder voller Musik und vielen Projekten, wie unter anderem das diesjährige Bayerische Turnfest, das in meiner Heimatstadt Schweinfurt abgehalten wurde und ich dazu den Song für den Flashmob komponiert und gesungen habe.

 

 

 

weird: Du warst bei der 10-jährigen-Jubiläumsausgabe des L-Beach Festivals 2019 mit dabei. Nicht dein erstes Gastspiel beim L-Beach Festival. Wie war das Festival für dich dieses Jahr?

 

Steffi List: Ich war zum dritten Mal als Soloact dabei, aber diesmal mit einem lachenden und einem weinenden Auge, da die Veranstalterin das Ende des Festivals bekannt gab.

 

 

 

weird: Im Mai 2019 hast du mit „Lass mich frei“ eine ganz neue Single veröffentlicht. Erstmals hat ein Song von dir kein rockiges/Singer-Songwriter-, sondern ein elektronisches, in diesem Fall ein Deep House-Gerüst. Wie kam es zu der neuen Soundidee?

 

Steffi List: Da sich die Musikindustrie immer wieder neue Styles einfallen lässt und ich dafür nicht gerade ein offenes Ohr hatte, war es in diesem Jahr etwas anders. Ein guter Freund, der früher auch im DJ-Business war, stellte mir Andrew Spencer vor, der eng mit dem Madness Records Label zusammenarbeitet. Im Gespräch bei Burger und Pommes ergab sich dann so unsere erste Zusammenarbeit für den Song „Lass mich frei“.

 

 

 

weird: Gibt die Single eine neue musikalische Richtung vor, die du in Zukunft einschlagen möchtest?

 

Steffi List: Könnte sein, aber würde mich darauf jetzt nicht festnageln lassen. Ich bin für sämtliche Musikstile offen. Wer weiß, was sich da noch so ergibt.

 

 

 

weird: Ist die neue Single ggf. auch ein Hinweis auf ein neues Album, an dem du vielleicht gerade arbeitest?

 

Steffi List: Nein. Im Moment arbeite ich nicht direkt an einem neuen Album. Trotzdem habe ich schon einige neue Songs in der Schublade.

 

 

 

weird: Im September 2019 erschien mit „Talkin‘ About A Revolution“ von Wooshman feat. Steffi List ebenfalls etwas Neues. Ebenfalls im Deep House-Stil. Wie kam es zu der Zusammenarbeit?

 

Steffi List: Mit meinem Kollegen Wooshman habe ich meine letzten zwei Alben produziert und bin ganzjährig immer wieder live mit ihm unterwegs. Er kam mit dieser Songidee auf mich zu und da ich diesen Song schon seit über 20 Jahren in meinem Live-Programm spiele, ist es natürlich für mich eine große Ehre, einen solch wichtigen Song im neuen Soundkostüm performen zu dürfen.

 

 

 

weird: (Wie du schon sagst …) Der Klassiker von Tracy Chapman gehört schon lange zu deinem Live-Repertoire. Bisher hast du ihn aber immer in der originalnahen folkig-rockigen Version gespielt. Was hat dich an der neuen Herangehensweise an den Song gereizt?

 

Steffi List: Der Remix von einem Coversong kann beliebig verändert werden. Das lag in den Händen von Wooshman, wobei ich ihm immer mein Feedback geben kann und wir besprechen das zusammen, wie die Version letztendlich sein soll.

 

 

 

weird: Wer das Video dazu sieht, kann erkennen, dass ihr den ohnehin politischen Song zu einem ganz klaren zeitaktuellen politischen Statement gemacht habt. Was denkst du kann Musik in der heutigen Zeit gegen politische Missstände und gegen rechts bewirken? Und was bedeutet das für dich persönlich und als Musikerin?

 

Steffi List: Musik ist ein zusätzliches Sprachrohr um etwas Persönliches und/oder Politisches mitzuteilen. Es ist eine Art Aufklärungsarbeit, die auch schon Herbert Grönemeyer, Jennifer Rostock oder Sarah Connor betreiben. Ein weiterer ganz wichtiger Weg um an die Menschheit, an den Verstand und an das miteinander Leben zu appellieren.

 

 

 

weird: In dem Video sind viele verschiedene Bilder, gemacht von vielen verschiedenen Menschen, im Hintergrund zu sehen mit politischen Aussagen. Vor allem mit Friedensbotschaften und Diversitätsstatements, u. a. ist auch die Regenbogenflagge zu sehen. Wer sind diese Menschen und wie entstand das Video?

 

Steffi List: Es sind professionelle Fotos von Fotografen, die ihre Arbeiten der breiten Masse zur Verfügung stellen. Das war von uns bewusst so gewählt, da die verschiedenen Themen für diesem Song so am schnellsten und einfachsten bedient werden konnten.

 

 

 

weird: Was sind deine musikalischen Pläne für 2020?

 

Steffi List: Mir ist schon lange eine „Best of“-Platte im Hinterkopf mit Liveaufnahmen. Ich hoffe, dass ich dies im nächsten Jahr verwirklichen kann.

 

 

 

weird: Im November 2019 feiert weird 12-jähriges Jubiläum. Du hast uns wie kein_e andere_r Künstler_in seit der ersten Ausgabe mit deiner Musik und deinen Interviews begleitet. Möchtest du weird vielleicht etwas sagen!?

 

Steffi List: Es ist mir eine große Ehre ein klitzekleiner Teil von weird zu sein!!! ;-)

 

 

 

 

 

Interview: Christine Stonat (10/2019)

Foto: Foto Keetz

In der weird-Jubiläumsausgabe gibt es ein aktuelles Interview mit DER Musikerin, die uns seit der allerersten Ausgabe Nr. 1 November 2007 begleitet hat wie kein_e andere_r Künstler_in. Die Rede ist natürlich von Steffi List. Im Mai 2019 hat Steffi List mit „Lass mich frei“ eine neue Single veröffentlicht. Der erste neue Song seit ihrem letzten Album „Viva la vida“ (2018). Und der Song klingt ganz anders als ihre bisherigen Songs. Ein neuerlicher deutschsprachiger Song, aber diesmal ohne jegliche für Steffi List typische rockige Komponente. „Lass mich frei“ ist vielmehr ein tanzbarer, treibender Pop-Song mit Deep House-Einfluss. Im September 2019 erschien mit „Talkin‘ About A Revolution“ dazu etwas weiteres Neues. Ebenfalls im Deep House-Stil. Ihr langjähriger Produzent und Kollege Wooshman hat gemeinsam mit Steffi List eine Adaption des Tracy Chapman Klassikers „Talkin‘ Bout A Revolution“ aus dem Jahr 1988 aufgenommen. Mit dem dazugehörigen Video ist der Song ein klares politisches Statement für Diversität, für LGBTIQA, gegen rechts.

 

weird sprach mit Steffi List über ihre neuen Songs, „Zukunftsmusik“ und mehr.

 

Online: www.steffi-list.de

 

 

 

Singles 2019:

 

Wooshman feat. Steffi List

„Talkin‘ About A Revolution“ (A.M. Productions)

Out: seit September 2019

 

Steffi List

„Lass mich frei“ (Mental Madness Rec.)

Out: seit Mai 2019

Foto: Foto Keetz

Interview-Steckbrief

- in eigenen Worten -

 

Name: Steffi List

Alter: 43

Beruf: Musikerin

Wohnort: Schweinfurt

Noch eine weirde Eigenschaft von mir: ich liebe und sammle altes Zeug

12 Jahre weird

 November 2007  -  November 2019

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